Die Gebrüder Kip by Jules Verne

Die Gebrüder Kip by Jules Verne

Autor:Jules Verne [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2011-10-20T22:00:00+00:00


Bai von Sydney.

Die Sicherheit der Brigg war damit bis zur Beendigung der Fahrt gewährleistet.

Die Reise sollte überhaupt nur noch sechzig Stunden dauern, und Karl Kip konnte die Arme der drei Gefesselten voraussichtlich entbehren. Die Gegend hier war übrigens sehr belebt. Küstenfahrer sieht man überall längs des Ostufers Tasmaniens und trifft nahe dem Eingange zur Baßstraße ganze Flottillen von kleinen Booten. Es wäre also leicht genug gewesen, gegen Tagelohn einige Matrosen zur Vervollständigung der Mannschaft anzuwerben, wenn Karl Kip sich gezwungen sähe, mit Strenge auch gegen die anderen Genossen Len Cannons vorzugehen, die ja wegen ihres Anteils an der unterdrückten Meuterei verdächtig genug erschienen.

Karl Kip untersagte ihnen übrigens jeden Verkehr mit den Gefangenen. Diese verließen den Raum des »James-Cook« nur, um in das Seemannsgefängnis von Hobart-Town einzuziehen. Nur zwei Stunden des Nachmittags durften sie jetzt das Deck betreten, und dabei war es jedem strengstens verboten, auch nur ein einziges Wort mit ihnen zu wechseln. Ihre Nahrung trug ihnen Jim zu, und auf den Schiffsjungen konnte man sich bei seiner Anhänglichkeit an Hawkins und Nat Gibson auf jeden Fall verlassen.

Vin Mod war es also, so lebhaft er es auch wünschte, ganz unmöglich, mit Flig Balt in Verbindung zu treten, ob er ihm nun das oder jenes anraten oder ihm sein Verhalten vor den Schranken des Gerichtes vorschreiben wollte. Er sah sich eben zu sorgsam überwacht. Bei dem geringsten verdächtigen Benehmen wäre er ebenfalls eingesperrt worden, und ihm kam es doch zweifellos vor allem darauf an, nach der Landung in Hobart-Town völlige Handelnsfreiheit zu haben.

Bei günstigem Winde und ruhigem Wetter ging die Fahrt unter den erwünschtesten Umständen weiter. Karl Kip blieb es auch erspart, Ersatzmannschaften aufzunehmen, um das Schiff in den Hafen zu führen.

Alles in allem konnte sich Hawkins nur beglückwünschen, den unwürdigen Bootsmann durch einen Kapitän wie Karl Kip abgelöst zu haben.

Als die Brigg das Kap Pillar am südlichsten Ausläufer Tasmaniens in Sicht bekam, mußte sie gegen den Wind segeln und sogar lavieren, um zuerst diese Landspitze und dann, weiter im Westen, das Kap Raoul zu umschiffen. Von hier aus erforderte es vierundzwanzig Stunden, nach der Storm-Bai zu gelangen, die so tief in diesen Teil der tasmanischen Küste einschneidet. Die Gestaltung hoch aufsteigender Länder verändert oft die Richtung atmosphärischer Strömungen. Auch der »James-Cook« traf jetzt am Eingang zur Storm-Bai eine ziemlich frische südöstliche Brise an. Er durchschnitt die Bai von Süden nach Norden infolgedessen mit vollen Segeln, steuerte auf die Mündung des Derwentflusses zu und ging am 2. Januar Nachmittag gegen drei Uhr im Hafen von Hobart-Town glücklich vor Anker.



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